Arbireo Capital baut Geschäft mit ClubDeals aus

Es muss nicht immer gleich ein großer regulierter Fonds sein, wenn reiche Privatanleger und Family Offices zusammen Geld in ein Immobilienprojekt stecken. ClubDeals sind die unternehmerische Alternative, die nun auch Arbireo Capital im Angebot hat.

Mitte vergangenen Jahres hatte sich Arbireo Capital den früheren ZBIVorstand Klaus Fürstenberg ins Management geholt, damit der das hauseigene Geschäft mit ClubDeals in Schwung bringt. Ein Meilenstein auf diesem Weg dürfte der Kauf der ehemaligen DOCStudios der Defa in PotsdamBabelsberg sein. Den hat Arbireo soeben samt Baugenehmigung unter Dach und Fach gebracht. Die denkmalgeschützten Bestandsgebäude werden umfassend saniert und zu Wohnungen umgebaut. In Verbindung mit NeubauMehrfamilienhäusern entstehen so über 100 Wohnungen für den anschließenden Einzelverkauf. Das Eigenkapital für die Konversion stellen eine Handvoll Anleger und Arbireo selbst.

Solche Objekte seien ideal für das Beteiligungsmodell des ClubDeals, meint Fürstenberg Flächen bzw. Bestandsimmobilien, die ein neues Konzept benötigen und dafür Investoren suchen, die nicht durch feste Vorgaben eines Fonds in ihren Entscheidungen eingeschränkt (oder verlangsamt) werden. „Das sind unternehmerische Strategien, die man auf kurzen Wegen zwischen den Beteiligten umsetzen muss“, erklärt Fürstenberg. Aufgelegt werden die Deals meist als normale KGModelle, der Regulierung der Finanzaufsicht unterliegen sie nicht.

In diesem und dem kommenden Jahr möchte er für Arbireo und deren Kunden im Rahmen solcher Modelle Projekte im Bruttowert zwischen 100 Mio. und 15 0 Mio. Euro anschieben. Die meisten Vorhaben veranschlagt Fürstenberg auf Größenordnungen zwischen 10 Mio. und 20 Mio. Euro, möglich sei aber alles bis 5 0 Mio. Euro. Die Projekte sollen beim Verkauf eine Rendite von 20% vorweisen können je nach Fremdfinanzierung bleibt für das eingesetzte Eigenkapital entsprechend mehr übrig.

Der Schwerpunkt bei Arbireos ClubDealAktivitäten wird am Wohnungsmarkt liegen. Von MehrfamilienhausPortfolios mit verbesserungswürdigem Mietcashflow über Umnutzungsprojekte bis Neubau kommt alles infrage, Hauptsache, der Standort ist an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. „Die Situation darf auch gerne etwas komplizierter sein, dann aber bitte in zentraler Lage.“ Das Nadelöhr, durch das Fürstenberg durch muss, ist der Zugang zu den entsprechenden Objekten oder Projekten. Er hofft dabei auf Entwickler, die sich nach der Finanzkrise mit mehr Grundstücken eingedeckt haben, als sie mit eigener Finanzkraft im aktuellen Immobilienboom verwerten können, und für die Projekte einen eher unternehmerisch denkenden Partner brauchen.

Warum Investoren gerne 3 Mio. bis 10 Mio. Euro in solche ClubDeals stecken, statt ihr Geld z.B. einem Fonds anzuvertrauen? Eine Charakterfrage, meint Fürstenberg. „Diese Kunden sind oft selbst unternehmerisch tätig. In solchen Vehikeln können sie mehr Einfluss nehmen, wie sie es aus ihrem Tagesgeschäft gewöhnt sind. Und sie haben die Streuung ihres Eigenkapitals besser in der Hand.“ Arbireo will für jedes Vorhaben je einen ClubDeal aufsetzen. Der eigene Eigenkapitalanteil wird dabei gemeinsam mit den anderen Beteiligten ausgehandelt.